Bei einer Aufstockung wird aus einem Haus ein neues Zuhause mit mehr Raum, mehr Licht und mehr Möglichkeiten. Doch eine Frage stellt sich immer: Wie kommt man komfortabel und sicher nach oben? Die richtige Treppe ist dabei mehr als nur ein Verbindungselement zwischen zwei Etagen. Sie muss funktional, platzsparend, ästhetisch und baurechtlich korrekt geplant sein – und genau hier unterstützen wir Sie.
Wir zeigen Ihnen, welche Informationen für die Planung nötig sind, wie eine Treppe bei begrenztem Platz realisierbar wird und was technisch möglich ist.
Damit wir Ihre Treppe bei einer Aufstockung sinnvoll planen können, brauchen wir folgende Informationen:
Aus dem Platzangebot und der zu überwindenden Höhe ergibt sich die Steigung der Treppe. Dabei ist es wichtig, ein harmonisches und sicheres Steigungsverhältnis zu schaffen, damit die Treppe sicher und bequem begehbar ist. Hier hilft die Schrittmaßregel. Die bewährte Faustformel orientiert sich an einer mittleren Schrittmaßlänge eines Erwachsenen im „Spazierschritt“ von 63 cm und lautet:
2 × Steigungshöhe (s) + Auftrittstiefe (A) ≈ 63 cm
Die Steigungshöhe (s) ist der Abstand zwischen zwei Trittstufen und sollte idealerweise zwischen 18-19 cm liegen.
Eine komfortable Stufentiefe liegt zwischen 23 und 37 cm bei einem Auftritt von ca. 26 cm.
Beispiel:
Für eine bequeme Wohnungstreppe nehmen wir folgende Maße an:
Steigungshöhe (s) 18 cm bei 27 cm Auftritt (A) : (2x18) + 27 = ca.63
Um Stürze zu vermeiden, sollte die Summe aus Auftritt und Steigungshöhe bei 46 cm liegen.
Steigungshöhe (s) + Auftrittsbreite (A) = 46 cm
Für eine Treppe mit komfortabler Neigung (ca. 30 Grad) sollte der Auftritt abzüglich der Steigungshöhe 12 ergeben.
Auftrittsbreite (A) – Steigungshöhe (s) = 12
Übrigens: Die Kombination Steigungshöhe von 17 cm bei einer Auftrittstiefe von 29 cm erfüllt als einzige Abmessung alle drei Regeln.
Um die Länge der Treppe zu berechnen braucht man folgende Werte:
Die Lauflänge (L) der Treppe ergibt sich dann: L= Trittstufentiefe x Anzahl der Steigungen.
Beispiel:
Wir nehmen 15 Steigungen (n) an und berechnen die erforderliche Steigungshöhe (s) bei einer Geschosshöhe von 280 cm:
s = 280 cm / 15 = 18,67 cm
Wir können die Schrittmaßregel umkehren, um die Auftrittstiefe zu berechnen:
A = 63-(2x18,67)= 25,66 cm
Geschosshöhe | Anzahl der Steigungen (n) | Steigungshöhe (s) | Auftrittstiefe (A) | Lauflänge der Treppe (L) |
---|---|---|---|---|
2,80m | 15 | 18,67 cm | 25,66 | 389,99 cm |
Jetzt können wir die Lauflänge der Treppe berechnen:
L= 25,99 cm X 15 = 389,85 cm
Übrigens: Die Lauflänge lässt sich reduzieren, indem Sie Stufen mit Untertritt wählen. Am meisten Platz benötigt eine Faltwerktreppe mit geradem Verlauf. Auch Podeste brauchen viel Raum, weil sie keine Höhen überwinden. Planen Sie außerdem für An- und Austritt je 1m zusätzlichen Platz ein.
Die Steigung der Treppe (S) wird berechnet, indem die Geschosshöhe durch die Lauflänge geteilt wird:
S = 280 / 389,99 = 0,72
Ist der Quotient größer 1 ist die Treppe zu steil und man sollte zu einer anderen Treppenkonstruktion zurückgreifen.
Das ist der Flächenausschnitt im Obergeschoss, wo die Treppe ankommt. Sie berechnet sich aus Lauflänge, Treppenform und lichter Durchgangshöhe.
Übrigens: Die Treppenöffnung lässt sich verkleinern, indem Sie einen halb- oder viertelgewendelten Verlauf wählen, da sich die Steigung auf einer kleineren Fläche verteilen kann. Am wenigstens Platz braucht eine Spindeltreppe.
Die Planung einer geraden Treppe ohne Podest ist mathematisch gut kalkulierbar – wenn die Raummaße, Bauhöhe und gewünschter Komfort in einem sinnvollen Verhältnis stehen. Bei begrenztem Platz kann ein etwas steileres Steigungsverhältnis nötig sein, das aber innerhalb der DIN-Norm liegen muss.
Auch ohne Online-Rechner können Sie mit uns Ihre Treppe Schritt für Schritt entwickeln. Schicken Sie uns einfach Ihre Maße oder nehmen Sie direkt Kontakt auf. Wir helfen Ihnen, eine technisch saubere und gestalterisch hochwertige Treppenlösung zu finden – passend zu Ihrem Bauvorhaben.